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Filmstill aus ABERGLAUBE: Ein Frau blickt erschrocken und hält sich die Hand vors Gesicht.
© Eye Filmmuseum

Fr 21.10.
19:00

  • Regie

    Georg Jacoby

  • D / 1919
    50 Min. / 35 mm / Niederländische Zwischentitel und englische Untertitel

  • Originalsprache

    Stumm

Aberglaube

Ob indische Tempeltänzerin, japanische Geisha oder ägyptische Sklavin. Immer wieder spielte Ellen Richter zu Beginn ihrer Filmkarriere Außenseiterfiguren. Mit dunklem Haar, dunklen Augen und vergleichsweise dunklem Teint unterschied sie sich schon rein äußerlich von vielen anderen Stars in Deutschland. Kaum einer dieser Filme ist überliefert. Eine Ausnahme ist das Drama ABERGLAUBE, das 2021 in Amsterdam wiederentdeckt und restauriert werden konnte. Hier spielt Ellen Richter eine stereotyp gezeichnete „Zigeunerin“, die als Zirkusartistin arbeitet. Ohne ihr Zutun weckt sie in Männern selbstzerstörerische Leidenschaften. Als sie nach mehreren Fluchtstationen endlich ihr Glück gefunden hat, erhebt sich ein abergläubischer Mob und steinigt sie. Die Bilder am Ende erinnern an Filme, die um 1920 antijüdische Pogrome darstellen und sich so gegen den grassierenden Antisemitismus stemmten. „Die temperamentvolle, glutäugige Ellen Richter spielte die weibliche Hauptrolle äußerst wirkungsvoll und vermag mit ihrer prachtvollen Erscheinung und ihrem herrlichen Profil die Liebesraserei der ihr nahenden Männer glaubhaft zu machen.“ (Film-Kurier, 12. Oktober 1919)

  • Regie

    Richard Eichberg

  • D / 1917
    36 Min. / 35 mm / Niederländische Zwischentitel und englische Untertitel

  • Originalsprache

    Stumm

Das Bacchanal des Todes

In DAS BACCHANAL DES TODES (1917) wiederum spielt Ellen Richter die verlassene Muse eines Künstlers, die aus Eifersucht einen ihr ergebenen Mann (Werner Krauß) zum Mord anstiftet. Regisseur Richard Eichberg „weiß diesen Stoff äußerst wirksam zu gestalten. Ellen Richter läßt in all’ ihrer Leidenschaftlichkeit alle Saiten erschwingen.“ (Der Film, 21. April 1917) ABERGLAUBE und DAS BACCHANAL DES TODES sind nicht vollständig überliefert. (Philipp Stiasny/Oliver Hanley)

Live-Musik:

Der Pianist Richard Siedhoff aus Weimar und der Oboist Mykyta Sierov aus Kiew kennen sich seit dem Studium und verstehen einander blind. Im Zusammenspiel schaffen sie ein neuartiges Ereignis: Wo vorher das Klavier allein im Dialog mit den Filmbildern war, da mischt sich nun die in der Stummfilm-Musik bislang ignorierte Oboe ein. Sie gibt den Schatten auf der Leinwand eine eigene Stimme, temperamentvoll und unverwechselbar, mal gesprächig, mal wortkarg. Für seine Rekonstruktion der originalen Orchestermusik von Hans Landsberger zu Der Golem, wie er in die Welt kam (1920) wurde Siedhoff, der auch ein vielseitiger Solist, Komponist und Filmkurator ist, 2020 mit dem deutschen Stummfilmpreis ausgezeichnet.

https://www.richard-siedhoff.de/

Live-Musik:

Der Pianist Richard Siedhoff aus Weimar und der Oboist Mykyta Sierov aus Kiew kennen sich seit dem Studium und verstehen einander blind. Im Zusammenspiel schaffen sie ein neuartiges Ereignis: Wo vorher das Klavier allein im Dialog mit den Filmbildern war, da mischt sich nun die in der Stummfilm-Musik bislang ignorierte Oboe ein. Sie gibt den Schatten auf der Leinwand eine eigene Stimme, temperamentvoll und unverwechselbar, mal gesprächig, mal wortkarg. Für seine Rekonstruktion der originalen Orchestermusik von Hans Landsberger zu Der Golem, wie er in die Welt kam (1920) wurde Siedhoff, der auch ein vielseitiger Solist, Komponist und Filmkurator ist, 2020 mit dem deutschen Stummfilmpreis ausgezeichnet.

https://www.richard-siedhoff.de/

Vorab gibt es ein Sample von Richard Siedhoff und Mykyta Sierov zu hören.

Gefördert durch:

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